Bastelica, Bocognano, Corte, Restonica-Wanderung (Kühe, Schweine, Adler, Riesenameisen)
Heute entschließen wir uns das Herz Korsika´s zu besuchen. Hierbei handelt es sich um die Universitätsstradt Corte, die inmitten der hohen Berge liegt. Dazu habe ich eine Route vorgeplant, bei der eine Bahnfahrt mit der Schmalspurbahn vorgesehen ist. Ab geht´s.
Zunächst fahren wir in Richtung Ajaccio und in der Nähe des Flughafens landeinwärts durch eine zunächst sanfte und eher unspektakuläre Hügellandschaft. Von dort geht es immer höher über zahlreiche Serpentinen durch Wälder, schöne Landschaften und kleine Dörfchen bei schönem Wetter in Richtung Bastelica.
Bastelica ist ein kleines Bergdörfchen. In der unmittelbaren Umgebung sieht man immer wieder Schweine und Ziegen herumlaufen. Teilweise wird man von den Tieren an der Straße überrascht. Es sieht aus, als wäre die Zeit hier stehen geblieben.
Von Bastelica geht es weiter hinauf bis nach Bocognano. Diese Region zählt im Winter zu einer Skihochburg und dient zudem als Start für zahlreiche Wanderungen in der Umgebung. Die Strecke von Bastelica nach Bocognano ist mit Abstand eine der aufregendsten Strecken auf ganz Korsika. Teilweise denkt man, dass man sich verfährt. Zusammengefasst: Wir sind alleine auf zig Kilometern Strecke. Die Strecke ist in unregelmäßigen, aber doch sehr kurzen Abständen nicht mehr asphaltiert. Wo eigentlich Asphalt ist, ist ein ca. 20 cm tiefes Loch mit Geröll, Sand und Unebenheiten, die eher für einen Geländewagen geeignet sind als für unseren Kleinwagen, der sich bemerkbar durch die Wildnis quält. Wir haben die Geländewagenteststrecke hinter uns gelassen und sind in gefühlten 5000 m Höhe ganz alleine auf einer Bergkuppe, wo wir eine kurze Verschnaufpause nach der aufregenden Fahrt machen. Wir sind nicht ganz alleine - eine kleine Herde Kühe spaziert vor unserem Auto her und verschwindet rechts hinter einem Hügel. Die Kühe haben echt Geschmack. Man hat hier einen traumhaften Ausblick in die umliegenden Berge und Täler, und die Luft ist so frisch hier.
Von hier aus geht es zahlreiche Serpentinen, vorbei an mehreren Wasserfällen und Schweinen, bis nach Bocognano, einem weiteren kleinen Dörfchen. Hier suchen und finden wir den kleinen, etwas außerhalb liegenden Bahnhof. Wir parken und fragen im Bahnhofsgebäude nach einem Bahnticket. Doch die Bahn ist bereits voll. Also fahren wir nicht, wie eigentlich geplant, mit der Bahn in Richtung Corte, sondern weiterhin mit unserem Auto.
Durch Bocognano geht es weiter über Berge und durch Täler, teilweise mit superschönen Weitblicken und fast parallel zur Bahnlinie, bis nach Corte. Die Zitadelle von Corte liegt wie ein Adlerhorst auf einem Hügel oberhalb der Stadt, sodass man von jedem Stadtwinkel aus auf die Zitadelle schauen kann. Im Hintergrund blickt man auf die hohen Berge mit Schneekuppen.
Wir schlendern gemütlich durch die engen Gassen, die sich hügelaufwärts entlangschlängeln und mit zahlreichen kleinen Cafés und Geschäften versehen sind. Es ist einfach super gemütlich hier. Nach einem Stadtrundgang bis hoch zur Zitadelle suchen wir uns eine Café und machen eine kleine Pause. Im Anschluss fahren wir zu einem Supermarkt in Corte und decken uns mit Getränken und Lebensmitteln (mal wieder Baquette, u. a.) ein.
Von dort fahren wir durch das wilde Restonica-Tal in Richtung der hohen Berge. Man blickt immer wieder auf das teilweise grün schimmernde Wasser des Restonica-Flusses. An einer Nische am Rand der schmalen Straße, die bei Gegenverkehr teilweise ziemlich eng wird, machen wir Pause, essen Baquette und schauen auf den schönen Fluss, umgeben von Wäldern und Bergen.
Weiter geht es bis zu einem fast am Ende der Strecke gelegenen Parkplatz, von wo aus wir uns entschließen zu wandern. Wir wandern natürlich bergauf und haben immer wieder schöne Blicke in die Ferne. Dort bildet sich, da es auf Korsika viele verschiedene Winde und gerade in den Bergen dadurch bedingte, schnelle Wetteränderungen gibt, eine Wolkendecke, hinter der die Sonne verschwindet. Zumindest regnet es nicht. Nach einer kurzen Wanderung entschließen wir uns, den Rückweg anzutreten und begeben uns wieder zum Auto. Zurück geht es über die enge und sehr kurvige Straße, über die wir hergefahren sind, bis nach Corte. Von dort fahren wir eine schöne und deutlich besser als auf dem Hinweg ausgebaute Strecke über Ajaccio zu unserem Campingplatz, wo wir den Abend bei einem Glas Wein ausklingen lassen und das Wetter wieder gut ist. Also, bis Morgen dann...
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